Wie steigert man die Qualität der Ideen



Von: Denny Kondic
"Qualität ist das, wofür der Kunde bereit ist, zu zahlen", ein Spruch aus dem Qualitätsmanagement. Das gilt auch für das Ideenmanagement, die Qualität einer Idee muss stimmen, wenn man sie erfolgreich verkaufen will. Wie schafft man es aber, die Qualität der Ideen zu steigern und möglichst auch auf dem hohem Niveau zu halten? 

In der Entwicklung eines Ideenmanagements gibt es verschiedene Phasen,
  • Startphase – hier setzt man die Priorität darauf, das Ideenmanagement im Unternehmen sichtbar zu machen. Jeder soll wissen das es eins gibt, wer dafür verantwortlich ist und an wenn man sich wenden kann, wen man eine Frage hat.
  • In der zweite Phase, versucht man die Beteiligung zu steigern. Was kann ich alles tun, damit sich möglichst viele Mitarbeiter am Ideenmanagement beteiligen.
  • Quantität ist das nächste Ziel, möglichst viele Ideen zu bekommen. Ohne Ideen gibt es auch keine Verbesserungen, ohne Verbesserungen keine Einsparung.
  • In der vierte Phase stellt man sich die Frage, wie kann ich die Qualität der Ideen verbessern und halten.
Dazwischen liegen verschiedene Optimierungen und Korrekturen am System vor, um Ziele zu erreichen.
Mit der Qualität der Ideen ist nicht das wirtschaftliche Nutzen gemeint, sondern die Qualität der Ausarbeitung. Dabei ist es, egal ob eine Idee umgesetzt werden kann oder nicht, es geht um die Qualität. Wenn eine gute Idee nicht umgesetzt werden kann, sollte man sie sowieso anerkennen. Der Einreicher hat eine gute Idee geliefert, dann soll er auch belohnt werden. Das fördert auch die Qualität!
Die Qualität einer Idee ist entscheidend für die schnelle Bearbeitung. Ist eine Idee verständlich und vollständig formuliert umso leichter, fällt auch die Entscheidung. Wenn man dann auch noch in der Lage ist, Zahlen zu liefern, hat die Idee einen guten Qualitätsstandard erreicht und ist eine gute Idee.

Das Ideenmanagement muss zuerst in Vorleistung gehen und verschiedene Grundlagen liefern.
  • Schulungen nach Rollen bezogen für Mitarbeiter, Führungskräfte, Experten, Betriebsrat.
  • Flyer mit verschiedenen Informationen:
    -
    „Was ist eine Idee“,
    -
    Einreicher Checkliste - Basiselemente einer Idee,
    - Verschwendung, am besten gleich die
    8 Arten der Verschwendung nach Lean Philosophie, 
    - Kreativitätstechniken
    für eigen Bedarf (wie komme ich auf eine gute Idee).
  • Eine Checkkarte für die Brusttasche mit kurz Beschreibung „Was ist eine Idee“ auf der Rückseite die Einreicher Checkliste. Diese Informationen kann man immer bei sich haben, weil sie in jede Tasche passen.
  • Matrix zu Ermittlung von dem Nutzen.

Weitere Maßnahmen
Für mich ist die Kommunikation das wichtigste Instrument im Ideenmanagement. Da unterscheide ich zwischen analoge und digitale Kommunikation. Das richtet sich nach den Möglichkeiten, die man im eigenem Unternehmen hat. In Hinsicht auf die Digitalisierung, bevorzuge ich die digitalen Tools, ein Computer, Smartphone oder iPhone hat in zwischen Zeit jeder. Eine Mischung aus beiden Kommunikationsarten ist die beste Lösung.
  • Die Shopfloor Methode - einmal in der Woche werden die Ideen bei Team Besprechung visualisiert, besprochen und entscheiden. Dabei hat das Team die Möglichkeit bei der Entscheidung mitzureden. Ich bin überzeugt, dass man bei dieser Methode viel Zeit bei die Bearbeitung einspart. Wenn das Team reif genug ist, kann die Bewertung von nicht rechenbaren Ideen mit der Führungskraft gemeinsam vorgenommen werden. So wird der Vorwurf von einem "Nasenfaktor" vermieden. Bei den Besprechungen sollte man die Namen der Einreicher ausblenden damit man sich auf die Idee konzentriert und nicht "wer hat´s den eingereicht". Diese Sitzungen sollten von den Führungskräften geführt werden, bei Bedarf und in der Startphase kann das Ideenmanagement unterstützen. 
    Foto: everlean
  • Ideenwettbewerb „Gute Prämien für gute Idee - die Qualität zählt“. Mit "guten" Ideen sind die Ideen gemeint, die das Qualitätsstandard erreicht haben. Sieger werden durch eine Jury oder Mitarbeiter Voting ausgewählt. Wichtig ist, Regeln für den Ideenwettbewerb festlegen (Ziel, Bewertungskriterien usw.). Ausführung ist digital und analog möglich.
  • Die Besten Ideen des Monats wählen und ausstellen. (digital/analog)
  • Hall of Fame“ die besten Ideen werden digital ausgestellt und bleiben ein ganzes Jahr sichtbar. Die Umsetzung ist nur digital möglich. Mögliche Lösung wäre Blog, Intranet oder Blog im Internet.
  • Aktive Kommunikation, am besten digital, ein eigenes „Facebook“ für das Ideenmanagement. Umsetzung ist über Microsoft 365, Share Point, IBM und weitere Anbieter möglich. Das soziale Intranet ist stark in Kommen und wird bald ein Standard für alle Unternehmen werden. 
  • Eigene Facebook Gruppe einrichten, es kostet nichts und die Beteiligung ist freiwillig.

Foto: Diary of a Data Scientist at Booking.com
  • Ideenmesse - eine Ausstellung von „guten“ Ideen in der Kantine, bei Fragen steht das Ideenmanagement Team zu Verfügung. 
  • Prämienhöhe nach Qualitätsmatrix - „Gute Prämien für gute Ideen“, Qualitätsmatrix für gute Ausarbeitung der Idee erstellen und bei der Prämierung einsetzen.
Beispiel:
  • Die Idee kann nur mit viel Aufwand umgesetzt werden. Prämie X Faktor 0,8.
  • Die Idee kann mit geringem zusätzlichen Aufwand umgesetzt werden.  Prämie X Faktor 0,9.
  • Die Idee kann, ohne zusätzlichen Aufwand umgesetzt werden Prämie X Faktor 1.
  • Die Idee ist hervorragend ausgearbeitet Prämie X Faktor 1,2.

An dieser Stelle möchte ich mich beim Monika Kraußkopf und Michael Hartlieb für ihre Impulse bedanken. 

Jetzt seid ihr dran! Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen. Ihr habt die Möglichkeit in alle Kanälen eure Kommentare zu hinterlassen oder als eine persönlich Nachricht an meine E-Mail Adresse.

Kontakt: denny.kondic@gmx.de


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